Wer war Agnes Bernauer?
Agnes Bernauer wurde durch ihre unstandesgemäße Liebe zu Albrecht III., dem zukünftigen Herzog von Bayern-München, bekannt.
Die junge Frau, deren außergewöhnliche Schönheit mehrfach in den Quellen hervorgehoben wird, stammte aus einfachsten Verhältnissen. Möglicherweise war sie die Tochter eines Augsburger Baders namens Kaspar Bernauer. Da dessen Name allerdings nicht in den Archiven der Stadt zu finden ist, ist es auch möglich, dass Kaspar lediglich ein Knecht in einem Bäderbetrieb war. Die Forschung ist sich uneins, ob Agnes eine Baderstochter oder eine Badersmagd oder sogar eine Prostituierte war, denn Bäderbetrieben haftete ein zweifelhafter Ruf an.
Die Liebesbeziehung zwischen Agnes und Albrecht III. war für die damalige Zeit äußerst skandalös, da das Paar aus unterschiedlichen sozialen Schichten kam. Albrecht war ein Mitglied der herzoglichen Familie und der Thronfolger von Bayern-München. Agnes entstammte nicht nur dem einfachen Volk, die Baderszunft zählte im städtischen Gewebe zu den „unehrlichen“ Berufen, gleichzusetzen mit solch unappetitlichen Beschäftigungen wie Abdecker, Henker oder Gefängniswärter.
Die genauen Umstände ihres Lebens und Todes sind nicht vollständig dokumentiert, möglicherweise wurden auch noch kurz nach ihrem Tod einige Akten mit ihrer Namensnennung vernichtet. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Überlieferungen herauskristallisiert, und auch die Forschung (besonders des 19. Jahrhunderts) hat sich umfassend mit der Thematik beschäftigt.
Weil ihre Beziehung zum Thronfolger drohte, zu einer Gefahr für die Erbfolge zu werden, beschloss Albrechts Vater Herzog Ernst, Agnes nach einem heimlichen Gerichtsverfahren (also unter Ausschluss der Öffentlichkeit) in der Donau zu ertränken. Dass der Herzog zu so drastischen Maßnahmen griff, lässt vermuten, dass die Beziehung seines Sohnes mehr als nur eine Liebelei war. Wahrscheinlich war Albrecht mit Agnes über die starren mittelalterlichen Standesgrenzen hinweg den Bund der Ehe eingegangen.
Die tragische Geschichte von Agnes Bernauer wurde in den folgenden Jahrhunderten zu einem beliebten Thema in der Literatur, Musik und Kunst, und sie wird oft als Symbol für die Liebe betrachtet.
Die möglicherweise letzte Ruhestätte der Agnes Bernauer, eine kleine, verträumte Kapelle auf dem St.-Peter-Friedhof in Straubing, entwickelte sich zu einer beliebten Begräbnisstätte für all jene, die sich von der Geschichte haben verzaubern lassen, und ist heute ein wahrer Publikumsmagnet.
Das Vermächtnis der Agnes Bernauer
Anno 1428: Auf dem Augsburger Faschingsturnier lernt Prinz Albrecht III. die lebensfrohe Agnes Bernauer kennen. Verzaubert von ihrer außergewöhnlichen Schönheit nimmt er die Baderstochter mit nach München.
Albrechts Vater ist die nicht standesgemäße Liebschaft seines Sohnes ein Dorn im Auge, denn Albrecht weigert sich, eine adlige Braut zu nehmen. Die Zukunft des Herzogtums ist in Gefahr.
Als sich die Konflikte zwischen Vater und Sohn zuspitzen und Albrecht seine Agnes heimlich heiratet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Erzählt nach wahren Begebenheiten