Schottland IV

16 Mal angesehen

Der nachfolgende Abschnitt unserer Schottland-Reise führte uns nach Norden entlang der berühmten Touristenroute NC-500. Unsere Erlebnisse lassen sich dabei mit wenigen Worten zusammenfassen: atemberaubende Landschaften, kulinarische Eskapaden und eine waschechte Wikinger-Höhle.

Atemberaubende Landschaften

Ja, also das ist jetzt wirklich schmerzhaft zuzugeben, aber ich war wirklich so doof und habe vor lauter Oooohs und Aaaahs vergessen, ordentliche Fotos zu schießen auf diesem Abschnitt.

Stellen Sie sich es also ganz einfach so vor: Sie fahren auf einer einspurigen Asphaltbahn mit gelegentlichen Ausweichbuchten entlang. Neben ihnen immer mal wieder die Steilklippen mit dem tiefblauen Meer, auf dem sich das Licht der blassen Sonne spiegelt. Der Weg geht links und rechts in schwungvollen Kurven, und auf und ab und auf und ab. Sie schlängeln sich durch eine Landschaft aus Hochmooren, Hügeln und schnuckeligen Dörfern in absoluter Einsamkeit, in denen die Zeit stehengeblieben ist.

DAS war dieser Teil der Reise, und ich Dummkopf habe keine ordentlichen Fotos geschossen! Deshalb müssen Sie jetzt mit diesem hier vorlieb nehmen. (Mittlerweile bin ich beim Schreiben dieser Blogposts zu der Ansicht gelangt, dass die Frontscheibe unseres PKWs verdunkelt war. Es kann unmöglich so dunkel gewesen war, schließlich war AUGUST).

Kulinarische Eskapaden

Das Problem mit dieser Einsamkeit ist natürlich, dass es schwierig werden kann, sich zu verpflegen. Wir kannten das schon aus dem australischen Outback, aber natürlich waren wir darauf dennoch nicht vorbereitet.

Umso größer die Freude, als wir eine Art Rastplatz / Tankstelle mitten an einem Feiertag fanden, die sogar geöffnet war. Die Regale waren zwar ziemlich leer, aber eine Sache habe ich dann doch gefunden, die mein Herz hat höher schlagen lassen: ein Scottish Egg!

Wenn Sie das noch nicht kennen: Das ist ein hartgekochtes Ei ohne Schale, das ummantelt ist von Hackfleisch und Panade. Man kann es prima kalt verzehren, mit oder ohne Ketchup oder anderer Sauce Ihrer Wahl. Ein Scottish Egg war jedenfalls schon lange auf meiner To-Do-Liste, und wie wunderbar, dass es dann in der größten Einöde geklappt hat!

Die Wikinger-Höhle

Von allen Seiten hatten wir gesagt bekommen, dass wir unbedingt die Smoo Cave besuchen müssten. Sie würde zu den Besten der Insel zählen. Natürlich mussten wir also dahin.

Die Smoo Cave ist die größte aller Meereshöhlen in Großbritannien. Allein die erste Kammer misst 60 Meter mal 40 Meter und ist 15 Meter hoch. Die zweite Kammer, die über einen Holzsteg zugänglich ist, ist zwar kleiner, aber dennoch beeindruckend. Hier stürzt der Allt Smoo durch eine Öffnung in der Decke 25 Meter tief in die Höhle – bei stürmischer See bildet sich hier ein beeindruckendes „Blowhole“ (Blasloch).

Und warum Wikinger-Höhle? Es gibt archäologische Hinweise darauf, dass Wikinger, bzw. Nordmänner zeitweise in dieser Höhle Schutz gesucht haben. Vielleicht hat man hier Boote repariert, Beute versteckt oder Stürme ausgesessen. Auf jeden Fall sehr spannend, sich das alles vorzustellen!

In den Sommermonaten werden Bootsfahrten angeboten, um die Höhle weiter zu erkunden, aber natürlich waren wir mal wieder nicht genügend vorbereitet.

Stattdessen sind wir noch ein wenig über Stock und Stein die Klippen entlang gewandert, haben uns die tiefe Schlucht angeschaut und sind mit den Füßen auf dem Torf auf und ab gefedert. Landschaftlich eine absolute Bombe.

Forss House

Nichts gegen unsere Inn-Unterkunft im Schatten der Staumauer, aber ein wenig freute ich mich auf eine etwas gemütlichere Unterkunft. Die nächste versprach, genau das zu sein, denn sie war in einem umgebauten Herrenhaus untergebracht: Forss House. (Übrigens: Das blaue Auto war leider nicht unser)

Beiläufig fragte ich meinen Mann auf dem Weg dorthin, ob es wohl auf dem Zimmer eine Badewanne geben würde. Wir erinnern uns: Wir hatten panisch die letzten verfügbaren Zimmer auf der Strecke gebucht, die nicht gerade im 600-Pfund-die-Nacht-Umfeld lagen. Aber was wir da letztlich gebucht hatten, hatten wir längst wieder vergessen.

Tja, und da hätten Sie nun wirklich mein Gesicht sehen müssen, als ich ins Bad unserer Gästezimmers trat. Denn das hier war die Badewanne.

Ich muss bestimmt nicht erwähnen, dass sie in einem Badezimmer stand, das mancherorts als Bahnhofshalle durchgehen würde. Unser Zimmer war ebenfalls äußerst romantisch. Nach einer Runde Tango im Bad ging es dann also nach unten zum Essen. Und auch das hat nicht enttäuscht. Das Appetithäppchen, während wir bei Cocktails im Salon auf unseren Tisch warteten, waren übrigens sogenannte Haggis-Bonbons, und die sehen so aus.

Kulinarisch ging es dann genauso weiter. Ich kann bestätigen, die können doch kochen auf der Insel.

Zum Abschluss wie immer die Restfotos aus der Gegend rund um Thurso. Wir waren also nun im äußersten Norden angekommen. Ich freute mich auf mein absolutes Highlight für diese Reise: das Steinzeitalter-Dorf Skara Brae.

Kommentar verfassen

* Bei Nutzung der Kommentarfunktion stimmst du der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Webseite zu.


NIE WIEDER ETWAS VERPASSEN

Abonnieren Sie jetzt den Newsletter für News, Deals & Gewinnaktionen!