Meine Buchempfehlungen 2024

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Es ist Dezember – Zeit für einen Kassensturz! Beim Durchstöbern meiner Amazon-Bestellliste habe ich nach den absoluten Highlights meines Lesejahres 2024 gesucht – und wurde fündig.

Eins steht fest: Dieses Jahr hatte es in sich! Ganze 20 Bücher haben es in meine Liste der uneingeschränkten Empfehlungen geschafft. Und die Bandbreite ist erstaunlich: Neben historischen Romanen fanden auch ein paar Krimis, Thriller und – ja, wirklich – sogar ein TikTok-Hype-Buch den Weg auf meinen Nachttisch. Darunter sind spannende Neuerscheinungen, ein Werk, das noch gar nicht auf Deutsch erhältlich ist, und sogar ein echtes Antiquariatsschätzchen.

Klingt spannend? Dann lasst uns gleich loslegen! 😊

Diane Setterfield: Was der Fluss erzählt

Dieses Buch war für mich ein absoluter Zufallsfund – und was für einer! Eine einzigartige Mischung aus Krimi und Gothic Novel, angesiedelt entlang der Themse im viktorianischen England.
In der längsten Nacht des Jahres sitzen die Stammgäste eines Flussgasthofs beisammen und erzählen einander Geschichten, als plötzlich die Tür aufspringt. Ein blutüberströmter Mann taumelt hinein, ein vermeintliches Monster – doch schnell wird klar, er ist schwer verletzt. In seinen Armen hält er ein Kind. Tot. Oder etwa nicht?
Das Ereignis löst eine Welle von Gerüchten aus, und die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmen. Das Kind erwacht auf wundersame Weise zu neuem Leben, und bald kämpfen mehrere Familien um das schweigsame Mädchen.
Eine Geschichte voller Wendungen, märchenhaft und verträumt erzählt – perfekt für die dunkle Jahreszeit, wenn Wirklichkeit und Traum miteinander verschwimmen.

Celeste Ng: Kleine Feuer überall

Celeste Ng hat ein besonderes Talent dafür, tiefgründige Geschichten mit lebensechten Charakteren zu erschaffen. In Kleine Feuer überall erzählt sie von der wohlhabenden Familie Richardson, deren perfekt geordnetes Leben in einer amerikanischen Vorstadt durch die Ankunft einer Künstlerin und ihrer Teenager-Tochter völlig auf den Kopf gestellt wird.
Das Buch erforscht Themen wie die Angst vor dem Unbekannten, die Unsicherheit gegenüber Veränderungen und die Grenzen von Kontrolle. Vom ersten Kapitel an ist klar: Ein Haus wird in Flammen aufgehen – der Beginn des Endes eines scheinbar makellosen Lebens, das jedoch nie wirklich erfüllt war.
Mich hat besonders die sorgfältige Figurenzeichnung begeistert, ebenso wie die unerwarteten Wendungen. Selbst wenn ich einige Entwicklungen erahnte, blieb die Geschichte spannend und faszinierend bis zum Schluss. Ein echtes Lesevergnügen!

Miriam Georg: Im Nordwind & Im Nordlicht

Meine Beziehung zu Miriam Georgs Büchern ist eine echte Hassliebe: Ich LIEBE ihre Geschichten, aber ich HASSE, wie gnadenlos sie ihre Figuren durch die Hölle schickt. Kein einziges düsteres Thema bleibt unberührt – von ungewollten Schwangerschaften über Bulimie, Depression, Selbstmord, häusliche Gewalt bis hin zu Sklaverei, Zuhälterei und schweren Krankheiten. Die Tragödien, die ihre Charaktere erleiden, sind so extrem, dass ich an manchen Stellen sogar schmunzeln musste.
Und doch: Diese Geschichte, die von einer Frau erzählt, die um ihre Selbstbestimmung und ihr Kind kämpft, sowie von den Intrigen und Schicksalen einer angesehenen Hamburger Bankiers- und Brauereifamilie, ist unglaublich unterhaltsam. Die beiden Bände sind fesselnd und lassen sich mühelos verschlingen – trotz (oder vielleicht gerade wegen) des dramatischen Chaos‘.

Jodi Picoult: By Any Other Name (auf Deutsch angekündigt für Sommer 2025)

Als großer Picoult-Fan war ich zunächst skeptisch: Ich habe die Autorin für ihre gesellschaftlich relevanten Themen und moralischen Dilemmata geliebt, die oft in spannenden Gerichtsverfahren gipfelten. Doch in letzter Zeit hat Picoult ihren Fokus verschoben – ohne ihre progressive Haltung aufzugeben, die ihr in den USA nicht selten Kritik einbringt.

Ihr neues Buch wagt sich ins historische Genre und widmet sich niemand Geringerem als William Shakespeare. Picoult hinterfragt mit viel Fingerspitzengefühl, ob ein Mann mit begrenzter Bildung und Zeit tatsächlich allein für das riesige Werk verantwortlich sein konnte. Was, wenn er Hilfe hatte? Was, wenn die wahren Verfasser teilweise Frauen waren, deren Stimmen damals ungehört blieben?

Mit ihrer These, dass einige von Shakespeares bekanntesten Werken möglicherweise aus der Feder einer historisch belegten Frau stammen, eröffnet Picoult eine faszinierende neue Perspektive. Ein spannender Roman, der nicht nur Fans historischer Stoffe, sondern auch Shakespeare-Enthusiasten begeistern dürfte!

Ken Follett: Der Schlüssel zu Rebecca

Als großer Follett-Fan habe ich dieses Jahr ein paar seiner älteren Werke neu entdeckt, darunter den packenden Agenten-Thriller Der Schlüssel zu Rebecca. Die Geschichte spielt in Ägypten während des Zweiten Weltkriegs, als die deutschen Truppen immer näher rücken. Im Zentrum steht ein deutscher Spion, halb deutsch, halb ägyptisch, der durch seine Ortskenntnis und Skrupellosigkeit eine ernste Gefahr für die britischen Besatzer darstellt.
Ihm gegenüber steht ein britischer Geheimdienstoffizier, der alles daransetzt, die Pläne der Deutschen zu durchkreuzen. Dazu kommt eine geheimnisvolle Tänzerin, die mit ihrem Hausboot und ihrer undurchsichtigen Vergangenheit für zusätzliche Spannung sorgt.
Follett versteht es meisterhaft, historische Ereignisse mit actiongeladenen, fesselnden Geschichten zu verweben. Auch wenn man das Schicksal von Rommel und seiner Armee kennt, bleibt dieser Roman ein bildgewaltiges, unterhaltsames Leseerlebnis.

Caroline O’Donoghue: Die Sache mit Rachel

Manchmal stöbere ich durch die Verkaufslisten auf Amazon und entdecke Bücher mit vielen positiven Bewertungen. So stieß ich auf Die Sache mit Rachel von der irischen Autorin Caroline O’Donoghue, das mich völlig gefesselt hat.
Die Geschichte folgt der jungen Studentin Rachel, deren schwuler Mitbewohner eine Affäre mit ihrem verheirateten Professor beginnt – und das in einem streng katholischen Irland, das von der Rezession gebeutelt wird. Die Geschichte, die auf TikTok gefeiert wird, thematisiert Coming-of-Age und ist damit perfekt für diese Plattform.
Was mir besonders gefiel, war der Einblick in ein sehr anderes kulturelles Umfeld. Ein frischer, intensiver Roman, den ich definitiv weiterempfehlen kann!

Kristin Hannah: Die Frauen jenseits des Flusses

Kristin Hannah war für mich die Entdeckung des Jahres, und es überrascht mich nicht, dass dieser Roman zahlreiche Preise einheimst. Die Frauen jenseits des Flusses erzählt die Geschichte der Frauen, die im Vietnamkrieg als Sanitäterinnen und Helferinnen in den Hintergrund traten, obwohl ihre Taten heldenhaft waren. Die Hauptfigur folgt den Fußstapfen ihres Bruders und zieht als Sanitäterin in den Krieg.
Selten habe ich einen Roman gelesen, der einen so nah ans Geschehen bringt: man fühlt sich fast mitten im Geschehen zwischen den detonierenden Bomben, amputierten Gliedmaßen und den verschwitzten Nächten mit The Doors und kaltem Bier. Besonders die erste Hälfte hat mich sehr gefesselt. Die zweite plätscherte ein wenig aus, aber das war so verzeihlich, dass das Buch auf jeden Fall zu meinen Lese-Highlights 2024 zählt.

Ken Follett: Die Löwen

Wer sich noch an den desaströsen Afghanistan-Krieg mit Al-Qaida erinnert, wird dieses Buch genauso spannend finden wie ich. Die Löwen spielt jedoch nicht in den 00er Jahren, sondern einige Jahre davor, als die Russen noch kräftig am Hindukusch mitmischten. Inmitten einer schroffen Landschaft und armen Bauern entfaltet sich ein Spionagedrama, das mit einer Liebesgeschichte vermischt ist.
Die junge Mutter Jane lebt mit ihrem französischen Mann in einem afghanischen Dorf im Tal der Löwen und trifft eines Tages auf eine alte Liebe wieder. Dieser ist in geheimer Mission unterwegs, und bald stellt sich heraus, dass Janes Mann nicht der ist, der er vorgegeben hat zu sein. Spannend bis zur letzten Minute!

Kristin Hannah: Die Nachtigall

Und noch ein Buch von Kristin Hannah, das mich dieses Jahr begeistern konnte – sogar noch ein wenig mehr als das über Frauen im Vietnamkrieg. In Die Nachtigall geht es um den Widerstand der Franzosen während des Zweiten Weltkriegs, erzählt aus der Perspektive von zwei ungleichen Schwestern.
Während die eine alliierte Truppen über die gefährlichen Pyräneenpässe nach Spanien schleust, versucht die andere, Heim, Haus und Nachbarn vor den Nazis zu schützen. Die Zuspitzung der Gefahr in beiden Handlungssträngen ist kaum erträglich, die Figuren mit all ihren Stärken und Schwächen lebendig und absolut glaubwürdig.
Mein Lieblingsbuch des Jahres 2024.

Jane Austen: Stolz und Vorurteil

Im Sommer hatte ich das Verlangen, mal wieder einen Klassiker zu lesen. Jane Austen zählt zu meinen liebsten klassischen Autorinnen, da ihre Geschichten auch heute noch gut lesbar und lebendig sind. Besonders schätze ich ihren zeitgenössischen Blick auf die damalige Gesellschaft.
Stolz und Vorurteil ist wohl ihr bekanntestes Werk, was wahrscheinlich vor allem an den wunderschönen Szenen zwischen Mr. Darcy und Elizabeth Bennet liegt. Im Anschluss habe ich mir dann auch noch einmal die herrliche Verfilmung mit Keira Knightley gegönnt – einfach zum Sterben schön.

Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

Zugegeben, ich kenne den Autor persönlich, was sicherlich dazu beiträgt, dass ich eher mal zu einem seiner Bücher greife. Doch Tom Liehrs Geschichten lohnen es definitiv, gelesen zu werden.
Im wechselnden Licht der Jahre – allein der Titel hat mich begeistert, er lässt sofort Kopfkino entstehen. In der Geschichte geht es um Alexander, der kurz vor der 60 steht und dies als einschneidendes Ereignis empfindet. Dann zieht sein absoluter Lieblingsmusiker wenige Häuser weiter ein. Kurz darauf geschieht ein Unglück, das Alex’ Leben komplett auf den Kopf stellt.
Natürlich kommt auch ein wenig Sozialkritik nicht zu kurz, dafür steht Liehr. Ein wunderbarer Roman über Liebe, Verlust und den Sinn des Lebens.

Rebecca Makkai: Die Optimisten

Eines der absoluten Highlights des Jahres war ohne Zweifel Die Optimisten. Das Buch entführt uns in die 80er Jahre, als die Aids-Epidemie unbarmherzig ihre Schneisen durch die homosexuelle Community in Amerika zieht. Es ist herzzerreißend mitanzusehen, wie die liebgewonnenen Figuren ihre eigenen Sorgen und Nöte durchleben – von Herzschmerz über berufliche Probleme bis hin zu jener Krankheit, die alles verändert.
Einfühlsam erzählt, sehr realistisch und einfach gut.

Salman Rushdie: Knife

Man mag von dem Mann halten, was man will (ich hatte bis dato noch keine Meinung), aber niemand verdient es, wegen seiner Meinung oder seiner Kunst auf einer Bühne tätlich angegriffen zu werden. Rushdie entging nur knapp dem Tod – wie knapp, das wurde mir erst bei der Lektüre deutlich. Er büßte zwar ein Auge ein, erlitt furchtbare Schmerzen und Ängste, aber er ist noch da.
Ja, er mag überheblich sein, man muss ihn nicht mögen, aber dieses Buch spricht von seinem ungebrochenen Lebenswillen und seinem Mut, sich von diesem Attentat nicht unterkriegen zu lassen. Ich finde, dafür muss man gehörig den Hut ziehen.

R. F. Kuang: Yellowface

Dieses Buch ist ein Muss für alle, die auf die ein oder andere Art und Weise mit dem Literaturbetrieb zu tun haben. Kuang erzählt unterhaltsam und meisterhaft die Geschichte einer jungen Autorin, die sich das unveröffentlichte Manuskript einer verstorbenen Star-Kollegin aneignet und es als ihr eigenes ausgibt. Das Buch wird ein Renner, doch ist es möglich, mit einer solchen Lüge zu leben, vor allem, wenn man im Grunde genommen weiter im Schatten der Toten lebt?
Yellowface behandelt zudem Themen wie kulturelle Aneignung und die nicht selten viel zu heftig ausfallende Kritik in den sozialen Medien. Ich habe vieles wiedererkannt und fand es erfrischend, dass es auf so unterhaltsame Art behandelt wurde.

Matt Dinniman: Dungeon Crawler Carl

Dies ist ein Buch, das ich unter normalen Umständen niemals zur Hand genommen hätte, denn ich spiele keine Rollenspiele, weder auf dem Brett noch auf dem PC. Aber da mein Mann so begeistert von den Hörbüchern berichtete, habe ich dem Ganzen eine Chance gegeben, und siehe da: Die Hörbücher sind zum Schreien komisch und wirklich sehr clever gemacht.
Die Welt des Hauptdarstellers endet mitten in der Nacht von einer Sekunde auf die andere: Außerirdische haben den Planeten übernommen und in eine große Spielarena verwandelt. Nur wenige Überlebende können sich in den Dungeon retten, darunter auch Carl, nur in Boxershorts gekleidet, und die Katze seiner jetzt offenbar toten Ex, Princess.
Es beginnt ein Spiel auf Leben und Tod, wobei Princess, die plötzlich sprechende, ziemlich affektierte Perserkatze, eine nicht unwesentliche Rolle bei seinem Überleben spielt. Lustig und wirklich empfehlenswert, vor allem die Hörbücher. (Derzeit alles nur auf Englisch erhältlich)

James Clavell: Shogun

Inspiriert von der gleichnamigen Fernseh-Neuauflage habe ich mich auf den Klassiker des historischen Romans Shogungestürzt. Zwar habe ich die Serie bis heute immer noch nicht geschaut, aber ich werde das auf jeden Fall demnächst nachholen, denn Shogun ist eine wahrlich packende Geschichte mit wahnsinnig viel japanischem Lokalkolorit, das einen manchmal schmunzeln lässt, manchmal fassungslos zurücklässt und generell einfach nur fasziniert.
Umso erstaunter war ich, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht, denn im 18. Jahrhundert strandete wirklich einmal ein Europäer im völlig abgeschotteten Kaiserreich und wurde zu einem Samurai. Absolut empfehlenswert.

Barbara Kingsolver: Demon Copperhead

Wer mit dem Stoff rund um den Klassiker David Copperfield vertraut ist, dem wird vieles von dem, was Kingsolver in Demon Copperhead berichtet, bekannt vorkommen. Allerdings hat sich die Handlung in eine der ärmsten Gegenden der USA zur Zeit der Opiat-Krise verlagert. Entsprechend gewunden und nicht gradlinig ist der Pfad, den die Hauptfigur nimmt, weshalb man ihm am liebsten den Kopf abreißen möchte. Aber es spricht auch für Kingsolvers Erzähltalent, die Charaktere so lebendig erscheinen zu lassen, dass sie förmlich aus den Seiten springen.

Juli Zeh: Unterleuten

Juli Zeh polarisiert, und das ist auch gut so – ihre Bücher regen zum Nachdenken an. Während Übermenschen mich begeistert hat, konnte ich auch Unterleuten nicht widerstehen. Die Geschichte spielt in einem ländlichen Dorf in Brandenburg, wo die Dorfgemeinschaft durch einen Konflikt auseinanderzubrechen droht. Wie immer in Zehs Romanen sind die Charaktere vielschichtig und der Blick auf die Gesellschaft ist scharf und kritisch. Der Konflikt in Unterleuten ist nicht nur auf der Oberfläche angesiedelt, sondern spiegelt die tiefen gesellschaftlichen Spannungen wider, die durch die Dynamiken zwischen den Dorfbewohnern und ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten entstehen. Ein intensives und zum Nachdenken anregendes Leseerlebnis.

Robert Galbraith: Das Strömende Grab (Cormoran-Strike 7)

Ich bin normalerweise kein großer Krimi-Fan, da mir viele zu vorhersehbar sind. Und auch die Harry Potter-Bücher sind nicht ganz mein Fall, vor allem aufgrund der Autorin und ihrer Ansichten (Galbraigth ist das Pseudonym von J.K. Rowling). Dennoch wurde ich vor einigen Jahren auf die Cormoran-Strike-Reihe aufmerksam gemacht und bin seitdem ein treuer Fan. Der siebte Band, Das Strömende Grab, erschienen 2024, befasst sich mit einem düsteren Fall innerhalb eines Sektenkults. Was ich an dieser Reihe besonders schätze, ist die Tatsache, dass die Bücher nie einfach nur dahinplätschern. Sie sind lang und sorgfältig ausgearbeitet, mit mehreren Verdächtigen und vielen überraschenden Wendungen. In der Vergangenheit hat Galbraith manchmal zu sehr auf die Länge und Anzahl der Figuren gesetzt, aber in diesem Band fand ich das richtige Maß. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte unbedingt mit dem ersten Band anfangen, um die Entwicklung der Charaktere und der Erzählweise richtig zu erleben.

Pierre Barret/Jean-Noël Gurgand: Der König der Letzten Tage

Als Kind sah ich den Zweiteiler Der König der letzten Tage auf ARD oder ZDF, der mich maßgeblich dazu inspirierte, heute Mittelalter-Romane zu schreiben. Die Verfilmung mit Mario Adorf und einem brillanten Christoph Waltz bleibt unvergessen, und sie basiert lose auf dem Buch der französischen Autoren Barret und Gurgand. Leider ist die Umsetzung des Romans eher als Sachbuch zu verstehen und bleibt auf einer sehr erzählerisch-auktorialen, oberflächlichen Erzählebene. Trotzdem hat die Geschichte rund um die Wiedertäufer von Münster eine fesselnde Wirkung. In den 1530er Jahren eroberten sie mit ihren charismatischen Führern die Stadt Münster, die ursprünglich unter der Kontrolle des Erzbischofs stand. Die Bewegung nahm solche Dimensionen an, dass der Erzbischof gezwungen war, seine eigene Stadt zu belagern. Der Konflikt forderte viele Opfer, und Aussteiger irrten hungergestählt und frierend im Niemandsland vor den Toren, immer wieder von den erzbischöflichen Truppen zurückgedrängt. Schließlich fiel die Stadt durch Verrat. Bis heute hängen die Käfige der drei wichtigsten Führer der Bewegung am Lamberti-Turm. Leider ist das Buch inzwischen vergriffen, und man muss es gebraucht erwerben.

Und ihr? Was waren eure Highlights für 2024? Auf welches Buch freut ihr euch schon für 2025? Lasst es mich in den Kommentaren unten wissen!

Hinweis: Dieser Beitrag ist ein redaktioneller Inhalt. Ich habe für diese Rezensionen keine Bezahlung oder Vergünstigungen erhalten und verfolge keine kommerziellen Absichten. Alle genannten Bücher und Empfehlungen sind meine eigenen persönlichen Empfehlungen.

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